Raunacht 6

Drücken in der Brust
Grummeln im Bauch

Überfordert mit Sein und Schein

Das Ziehen und Reissen zwischen
Selbstvertrauen und abgründiger Unsicherheit

Ja.
Ja. Das bin ich.

Auch das bin ich.

Auch das gelassene Gleiten
mit den Mühsalen

Das Lächeln angesichts der baumelnden Klinge über mir.
Auch das.

Ja.
Ja.

Bild mit der Apophysis App q : flame

6. Raunacht
30. Dezember
Die Gefühle umarmen

Gehen

Mitte Oktober hatte ich einen Selbstunfall mit dem Fahrrad. Nach zwei Monaten mit Schiene und Krücken durfte ich gestern das rechte Bein wieder voll belasten. Heute ging ich mit meiner Familie etwa 500m spazieren.

Es hat mir viel bedeutet, wieder mit unterwegs zu sein. Langsam, aber dabei. Langsam , aber unterwegs. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, gehen ist so schön.

Es war die 12. OP. Jedesmal erstaunt mich die Fähigkeit des Körpers, wieder zusammenzuwachsen. Danke!

Das Bild entstand mit dem Apophysis-Programm, auf das ich durch puzzelblume (2puzzle4.wordpress.com) aufmerksam wurde.

5. Raunacht
29. Dezember
Den Körper heiligen

Alles hat seine Zeit

Heulen hat seine Zeit
und schweigen hat seine Zeit

Der Wolf heult zu seiner Zeit
Die Schildkröte schweigt

und kriecht weiter
oder auch nicht
zu ihrer Zeit

Leiden hat seine Zeit
Verdrängen hat seine Zeit

Und erst recht Lachen hat auch seine Zeit

Blühen und Früchte tragen hat seine Zeit
Welken und vermodern hat seine Zeit.

Heute geniessen oder ertragen, meine Zeit

4. Raunacht
28. Dezember
Der inneren Weisheit vertrauen

Kaffee am Morgen

Kaffeelied (zur Melodie von „Twelve Days of Christmas“)

Der erste Schluck Kaffee
erwärmt dir deinen Mund,
Schlund und die Seele
bis tief auf ihren Grund.

Zum zweiten Schluck Kaffee
nimmst du bittre Pillen ein.
Wein nicht, kau nicht,
bald wirds besser sein.

Mit dem dritten Schluck Kaffee
lehnst du dich zurück.
Glück kehrt bei dir ein
immerhin im Augenblick.

Nachtrag auf Wunsch:

Beim zwölften Schluck
ist der Kaffee schon fast kalt.
Trink doch schön
oder werde leise alt. 😉