Weihnachten

Dieses Jahr kann ich Mutter nicht besuchen an Weihnachten. Der Rücken erlaubt keine Reise. Wir telefonieren täglich, trotzdem – es ist nicht dasselbe.

Der Baum ist bereit.

Zwei der erwachsenen Kinder und eine ehemalige Nachbarin kommen am Heiligabend zum Essen. Der Gatte kocht, dei Kinder helfen. Unkompliziert, ehrlich, lustig. Danke.

Am Weihnachtstag feiern wir mit allen Kindern, Schwiegertochter und inzwischen zwei Enkelkindern. Die jüngsten ist gerade eine gute Woche alt.

Frieden und Wertschätzung in der Familie zu pflegen, ist unglaublich wertvoll. Ich schätze es als ein Wunder und bin so dankbar.

Reise nach Weihnachten

Jedes Jahr beginnt die Reise nach Weihnachten irgendwann Ende November oder Anfang Dezember. Selbst wenn ich noch immer hauptsächlich auf dem Bett liege, kommt wenn nicht Stimmung, so doch das Thema auf. Zum Beispiel wenn in der Agenda die Wochentage mit Tannen gekennzeichnet sind.

ATC Tannen, Aquarell und Tusche

Dann kam der Schnee. Ich liebe den Winter, die Kälte und die klare Luft, die Schönheit des Schnees, Spuren im Schnee und das warme Feuer im Ofen.

Schneeweisschen und Rosenrot im Garten
Stechpalme im Garten
Dramaqueen
Die mit den Hüten

Unterwegs von und zu Therapien musste ich einfach ein paar Bilder knipsen.

Tag für Tag
Schritt für Schritt
Kerze um Kerze
rieselt die Zeit
der dunklen Nacht entgegen.

Hoffnung oder Verheissung

So. Heute bekomme ich eine Spritze zwischen die Wirbel, bzw. deren Inhalt. Dann soll es besser werden.
Hoffnung oder Verheissung?

Trügerische Verheissung

Trügerische Verheissung
säht Hoffnung
und erntet Enttäuschung
Verspricht Lösung
und erntet Verhärtung
verspricht Heilung
und erntet Verzweiflung
Auf einem braun grünen Eichenblatt liegen rosa, beige, eine bordeauxrote Galle. Grösse einer Linse aber in flacher Hütchenform.
Linsengallen, neuroterus quercusbaccarum

Währung der Hoffnung

Rosa Münzen
Währung der Hoffnung
Zartes Hoffen
Leben und Zukunft
Hoffen in meiner Hand
Lose Linsengallen in meinem Handteller

Fremd

An der Bushaltestelle lausche ich dem Regen, den vorbeikurvenden Autos, rieche den feuchten Asphalt und warte. Auf den Bus.

Ich bin neu im Dorf. Vor einer Woche sind wir in ein Häuschen gezogen, um da die letzten Jahre vor dem Altersheim zu verbringen.

Ich liebe das Häuschen, aber es ist mir noch fremd. Auch das Dorf ist mir fremd. Ich war schon öfters hier zum Spazieren, Geocachen, auf der Hunderunde – aber das ist etwas anderes. Jetzt wohne ich hier und das Dorf soll mein Zuhause werden.

Vorher war ich einkaufen, in einem mir gut bekannten Grossverteiler. Aber ich fühlte mich wie in Auslandferien, wenn du durch die Läden irrst und nicht findest, was du brauchst, weil du nicht weisst, wo suchen.

Immerhin: Ich war zum ersten Mal einkaufen.

Tomaten, Chili und Lorbeer hinter dem Haus unter den Wohnzimmerfenstern