Den Spagat zwischen „Scanner Persönlichkeit“ und Fatigue beherrsche ich schon seit Jahrzehnten. Ich kannte bloss keine Wörter dafür.
Das Problem ist übrigens nicht runter in den Spagat zu kommen, sondern wieder aufzustehen.

Den Spagat zwischen „Scanner Persönlichkeit“ und Fatigue beherrsche ich schon seit Jahrzehnten. Ich kannte bloss keine Wörter dafür.
Das Problem ist übrigens nicht runter in den Spagat zu kommen, sondern wieder aufzustehen.
Im Keller keine Kohle
Unter dem Dach kein Scheit
Im Kamin nur Asche
Im Korb kein Brot
Im Schrank kein Mehl
Im Topf bloss Wasser
Die Seele friert und hungert.
Es ist Frost angesagt
diese Nacht
diese Woche
Frost
Es ist Frost angesagt
dem Boden
der Hütte
diese Nacht
diese Woche
Frost
Es ist Frost angesagt
dem Gehölz
und Gebein
dem Boden
der Hütte
diese Nacht
diese Woche
Frost
Es ist Frost angesagt
deinem Leib
deiner Seele
dem Gehölz
und Gebein
dem Boden
der Hütte
diese Nacht
diese Woche
Frost
Ein Beitrag zur Lyrikwoche #lyrimo
Kann man mit Handicap pilgern?
Es kommt drauf an.
Heute beginnt gewissermassen meine Pilgerreise, aber lest selbst:
Vor einem Jahr habe ich angefangen, mein Pilgern als „Pilgern mit Handicap zu bezeichnen. Damals konnte ich noch etwa vier Stunden täglich gehen. Heute sind es nur noch zwei, maximal drei Stunden. Ausserdem darf ich nicht mehr als fünf Kilogramm tragen. Da ich medizinische Versorgung mittragen muss, ist ein Rucksack von 5kg völlig unrealistisch.
Meine Pilgerreise beginnt heute, weil ich einen sogenannten Rucksackwagen bestellt habe. Das ist ein kleiner Anhänger, den man mit dem Rucksack belädt und sich um die Hüfte schnallt. Wandamigo heisst er.
Ich freue mich! Damit muss ich das Pilgern nicht aufgeben, sondern ich kann es meinen Bedingungen anpassen.
Pilgern mit Handicap? Ja, wenn man seine Ansprüche mit dem Handicap in Übereinstimmung bringt.
Allerdings …
Allerdings kann ich mir einfach nicht vorstellen, mit meinem Mann und dem Pudel zwei Stunden zu wandern und dann – nichts weiter. Darum haben wir entschieden, dass wir einzeln pilgern. Mein Mann geht mit dem Pudel sein eigenes Tempo. Ich gehe mit der Karre meines. Wir sind zwar zusammen unterwegs, aber nicht am selben Ort.
Auf das alleine unterwegs sein freue ich mich auch. Die vielen Eindrücke der vergangenen Wochen, die Müdigkeit, die Reizüberflutung – alles zurücklassen und allein sein: Ich freue mich.
Tag 30 – schon?
Gelassen
Nach aussen scheinbar
Innen nagen stetig
Sorgen und Ängste
wohl verdrängt
Impuls zum Lyrikmonat #lyrimo: Ein Zwölfchen
https://lyrimo.wordpress.com/2020/04/12/12-04-2020-ein-zwoelfchen/
Die Welt verändern, Abenteuer bestehen, Grenzen überschreiten, Pferde stehlen
Und dann bekommst du nicht einmal den Drehverschluss einer Flasche auf.
Dennoch. Oder erst recht.
Den Körper würdigen
Mein Körper, das bin ich.
Der Körper ist keine Hülle für den Geist oder die Seele. Wo wollte man sie trennen?
Mein Körper ist genauso ich, wie es meine Gedanken und Gefühle, mein Hoffen und Bangen sind.
Heute stehe ich vor dem Spiegel und staune.
Meine Haut ist gezeichnet von Narben, von Wunden, die immer wieder zusammengewachsen ist. Nach jeder kleinen Verletzung. Nach jeder Operation neu. Nicht immer schön, nicht immer unkompliziert, aber alles, was soll, ist wieder dicht. Danke.
Meine Sehnen und Bändern halten mich trotz andauernden Entzündungen immer noch zusammenhalten. Ich kann noch gehen, wandern, sogar pilgern war ich dieses Jahr. Danke
Danke meinen unsichtbaren Organen, die unter widrigen Bedingungen ihre Aufgaben erfüllen.
Ich lebe.
Beitrag zum #lyrimo 9 mit dem Impuls: Die Vorsilbe „ver-“ zu vertexten
Verloren
im verlogenen Schein
verlockender Fenster
Verloren
in verbogenen Pfaden
Verborgenen Schicksals
Verloren
verwirrt zwischen Welten
verirrt in Zeiten
Verloren
mein verdrückter
verrückter Mut
Ich finde dich wieder!
Das Leck in deinem Körper muss nicht gross sein. Es reicht ein kleines, aus dem es tröpfelt. Tag für Tag, Stunde für Stunde.
Es tröpfelt deine Lebenskraft aus dir. Das Leck frisst sie. Und der stete Tropfen höhlt das Leck, es wir grösser, die Kraft rinnt stärker und wird eines Tages fliessen.
Du fragst dich, wie das bloss weiter gehen soll. Morgen, nächste Woche, nächstes Jahr.
Dann tust du, was du schon immer getan hast. Du verdrängst die Schmerzen und Sorgen in die hinterste Ecke der Seele, Tür zu, Schloss dran, Schlüssel drehen, fertig.
Dann stehst du auf, nimmst ein schönes Buch und geniesst, was dir geblieben ist.
Januar 2019
Im Vertrauen,
ganz im Vertrauen
teil ich mit dir,
mein Geheimnis.
Behalt es bei dir.
Im Vertrauen,
ganz im Vertrauen
teil ich mit dir,
ihr Geheimnis
Du hasts nicht von mir.
Trotz Vertrauen,
teile ich dir mit
(ich darf das schon sagen)
ihr Geheimnis
Du hasts nicht von mir.
Du hasts nicht von mir.
Ich darf das schon sagen,
du hasts nicht von mir.
Ich darf das schon sagen.
Du hasts nicht von mir.
Ich darf das schon sagen.
Du hasts nicht von mir.
Du hasts nicht von mir.
Nicht von mir.
Beitrag 3 zum Lyrikmonat #lyrimo
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