Gedanken plätschern:
Eine OP teilt die nahe Zukunft in ein „Davor“ und ein „Danach“.
Was muss noch erledigt werden? Was will ich erledigt haben?
Später wird die Vergangenheit in Davor und Danach geteilt. Welches von beiden wird angenehmer sein?

ATC bedeutet Artist Trading Cards, Sammel- und Tauschkarten; mehr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Artist_Trading_Cards
Weiter ge-gedänkelt es: Die Abläufe vor Ops sind mir vertraut. Kein Grund zur Aufregung.
Was mir öfter durch die Gedanken schweift, sind die Fragen um die Wirkungen: Werden die Schmerzen sich lösen? Ein wenig? Oder ganz? Wird es andere Schmerzen geben von der OP? Angst vor der Enttäuschung.

Je später der Abend wird, umso konkreter erinnere ich mich an vergangene OPs. Bisher waren die Gedanken eher theoretisch. Nun wird es konkret: Fast nackt im Spitalnachthemd gestochen und angebunden werden – ich werde wieder Leib und Seele fremden Menschen überlassen. Die ganze Kontrolle gebe ich ab, selbst über meinen Atem, mein Bewusstsein, schlimmstenfalls sogar über mein Leben oder Sterben. Wie leicht man diese Hilflosigkeit vergisst!

Vor der Narkose werde ich gebeten, an etwas Schönes zu denken. Was möchte ich mit in die Nacht nehmen?
Blödsinn, nichts nehme ich mit, da ist nur schwarz. Fast jedesmal versuche ich zu zählen – Bei welcher Zahl genau schlafe ich ein? Ich wusste es noch nie. Nur schwarze Zahllosigkeit.

Und nun gute Nacht.
Denkt etwas Schönes vor dem Einschlafen!
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