Normalerweise ordne ich meine Welt mit Wörtern. Was in Worte gefasst ist, verliert seinen Schrecken. Es ist gefasst, wie ein Stein in Schmuck. So lose flattern mir Gefühle und Gedanken um die Ohren. In der Corona Zeit sind mir sogar die Worte durcheinander geraten.
Dann helfen mir Handarbeiten. Beim herstellen von schönen Sachen sind die Gedanken beiden Händen und beim Material. Glas, Garn, Stoff, Holz, Metall Papier oder einfach Farben.
Hasel- und Birkenkränze, rundes Gewebe „Weltbild“ in Arbeit
Jeder Stich jeder Strich, jeder Tupfer bekommt Bedeutung. Abstrakt oder symbolisch. So verliere ich mich weniger. Etwas ausprobieren und herstellen ist meine Therapie, es ist ein Aufräumen in der Seele.
Baumperle in eine Wollkugel gefilzt (in Arbeit) in einem selbst hergestellten Tongefäss.
Dabei entsteht, zugegeben, in der Wohnung viel durcheinander. Aber das Durcheinander der Dinge scheint mir weniger gefährlich, als das Durcheinander in der Seele.
Vielleicht lerne ich noch mit der Innenwelt auch die Aussenwelt zu ordnen. Oder ich nutze das Ordnen der Aussenwelt gleichzeitig für das Ordnen der Innenwelt.
Ich finde keine Worte für meine Gedanken,
keine klaren Gedanken für meine Gefühle.
Was steht auf den Zeilen und was dazwischen?
Mein Denken schwebt im leeren Raum
– oder die Wörter verlieren sich im randvollen Raum.
Zu viele Worte haben kein Gewicht
und die wenigen Worte finden sich nicht.
Da bleibt nur Handeln, verzweifelte Kreativität
Weben, flechten, schneiden, kleben, binden, malen … Ich nenne es #coreativ.
Bemalte, beklebte und gefüllte Bonbondosen
Bandweben mit Gatterkamm
Rundweben und frische Kränze, die noch mit Gewebe gefüllt werden sollen.