Trüb
das Wasser
wie der Himmel.
Der Seele bunte Flecken
leuchten.
Beitrag 2 zum Lyrikmonat #lyrimo 2020, Elfchen
Und auf Norwegisch ungefähr:
Overskyet
vannet som himmelen.
Fargerike flekker skinner på sjelen.
Trüb
das Wasser
wie der Himmel.
Der Seele bunte Flecken
leuchten.
Beitrag 2 zum Lyrikmonat #lyrimo 2020, Elfchen
Und auf Norwegisch ungefähr:
Overskyet
vannet som himmelen.
Fargerike flekker skinner på sjelen.
Normalerweise ordne ich meine Welt mit Wörtern. Was in Worte gefasst ist, verliert seinen Schrecken. Es ist gefasst, wie ein Stein in Schmuck. So lose flattern mir Gefühle und Gedanken um die Ohren. In der Corona Zeit sind mir sogar die Worte durcheinander geraten.
Dann helfen mir Handarbeiten. Beim herstellen von schönen Sachen sind die Gedanken beiden Händen und beim Material. Glas, Garn, Stoff, Holz, Metall Papier oder einfach Farben.
Jeder Stich jeder Strich, jeder Tupfer bekommt Bedeutung. Abstrakt oder symbolisch. So verliere ich mich weniger. Etwas ausprobieren und herstellen ist meine Therapie, es ist ein Aufräumen in der Seele.
Dabei entsteht, zugegeben, in der Wohnung viel durcheinander. Aber das Durcheinander der Dinge scheint mir weniger gefährlich, als das Durcheinander in der Seele.
Vielleicht lerne ich noch mit der Innenwelt auch die Aussenwelt zu ordnen. Oder ich nutze das Ordnen der Aussenwelt gleichzeitig für das Ordnen der Innenwelt.
Tief glimmt das Fernweh.
Doch nur am Wegrand findet
Mein Auge Freude.
Impuls zum Lyrikmonat #lyrimo: „Ohne Worte“
Mir läuft es gar nicht mit Dichten in diesem Lyrikmonat.
https://lyrimo.wordpress.com/2020/04/26/27-04-2020-ohne-worte/
Ich finde keine Worte für meine Gedanken,
keine klaren Gedanken für meine Gefühle.
Was steht auf den Zeilen und was dazwischen?
Mein Denken schwebt im leeren Raum
– oder die Wörter verlieren sich im randvollen Raum.
Zu viele Worte haben kein Gewicht
und die wenigen Worte finden sich nicht.
Da bleibt nur Handeln, verzweifelte Kreativität
Weben, flechten, schneiden, kleben, binden, malen … Ich nenne es #coreativ.
Das FLOW Magazin interviewt immer wieder Leute, die etwas besonderes tun. Schön.
Mich interessieren aber nicht Privilegierte, die sich ein Jahr Auszeit leisten können.
Mich interessiert, wie Frauen und Männer wie du und ich jeden Tag ihren Alltag bewältigen,
ohne unterzugehen in den Fluten der Normalität.
Wie schaffst du das?
Am Ostfenster mit Lensball, nein, eh – glassball. Nicht? Dann einfach Glas. Glas mit Wein. Glas mit Wein und weinen.
Den Druck von vier Wochen Fernunterricht ausweinen, das dauert. Dazu die Aussicht auf den Druck der kommenden Wochen, wenn sich die Schule schon wieder verändern wird. Erst verstärkte Digitalisierung, dann Öffnung.
Ich fühle mich überfordert. Zu viele Veränderungen in zu kurzer Zeit.
Bis vor den Frühlingsferien hatten wir uns eine bröcklige Routine erschaffen mit Schülern, Eltern und Kollegen. Nun sollen wir unsere Schule schon wieder neu erfinden?
So schnell wird die Schule nicht, wie sie war. Damals, als wir Lehrer noch Lachen und dumme Sprüche von den Schülern erhielten. Als wir noch lustige Fragen auf ungenügende Erklärungen und Gekicher auf Versprecher bekamen. Und als wir uns noch ganz real ärgern konnten.
Vor dem Bildschirm rede ich an eine Wand. Ich vermisse meine Schüler.
Impuls zum Lyrikmonat #lyrimo: Impuls
https://lyrimo.wordpress.com/2020/04/16/16-04-2020-impuls/
Kunst ist wie Angeln
im Meer der Impulse
Welcher beisst an?
Screenshot des Twitterbeitrages von @srfnews
Tiefschlaf
Tiefschlaf – Nach unzähligen Überstunden
Tiefschlaf – nach Einsatz über persönliche Grenzen hinaus
Tiefschlaf – nach Unterricht am Bildschirm, der wörtlich ein Reden gegen die Wand ist. Denn ich erhalte (als Belohnung) keine erheiternden Fragen, lustigen Kommentare oder kein witziges Dreinschwatzen. Auch die frechen, aufsässigen und aggressiven Kinder vermisse ich, und genau um sie mache ich mir nachts im Tiefschlaf Sorgen.
Kein Tiefschlaf auch für Eltern und Menschen in „systemrelevanten Berufen“. („Systemrelevant“ bedeutet auch: das System ist relevant.)
Tiefschlaf – wurde bestimmt auf anderem Hintergrund geschrieben, aber der Impuls beisst zu, wann er will. Ich bin erschöpft.
Klein der Widerstand –
überwunden gibt er frei
seinen wahren Klang.
Impuls zum Lyrikmonat #lyrimo: Ton
Tag 30 – schon?
Gelassen
Nach aussen scheinbar
Innen nagen stetig
Sorgen und Ängste
wohl verdrängt
Impuls zum Lyrikmonat #lyrimo: Ein Zwölfchen
https://lyrimo.wordpress.com/2020/04/12/12-04-2020-ein-zwoelfchen/
Punktgenau
trifft
das Virus
in Alltag und Festtag
in Werktag und Freitage
in Körper und Seele
Punktgenau
total
verwirrend
Impuls zum Lyrikmonat #lyrikmonat
https://lyrimo.wordpress.com/2020/04/11/11-04-2020-punktgenau/
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.