Adventssocken/ Textil 5

Zufällig bin ich in Ravelry auf diese Socken gestossen. Da mir das mehr farbige Stricken Spass macht, und ich für den Advent besinnliche Momente mit Handwerk geplant hatte, beschloss ich mir diese Socken bis Weihnachten zu Stricken.

Schon bald schmerzten die Hände, aber ich konnte es lassen – nur noch eine Runde, damit das Muster erkennbar wird, nur noch eine runde, dann kommt die zwischen Farbe, nur noch eine Runde mit der neuen Farbe, …

Schliesslich musste ich pausieren. Meine liebe Nachbarin hat mir das Käppchen und die spitze des zweiten Socken fertig gestrickt. So kann ich die Festtage gut bestrumpft begehen.

Für mich/ Textil 4

Während der Therapie zur Bewältigung des Burnout habe ich wahr genommen, wie wichtig „Selbstfürsorge“ ist. Wie das konkret geht, muss ich erst lernen und üben.

Wenn ich für Familienmitglieder etwas herstelle, Glasperlen oder etwas Textiles, dann bin ich mit freundlichen Gedanken ind Segenswünschen bei dieser Person.

Nun stricke ich für mich einen Pullover. Warum nicht freundliche Gedanken über mich selber einstricken?

Skandinavisches Muster, von oben nach unten gestrickt, kurzärmlig. Die eine Farbe verläuft von Hautfarbe zu lila, die dunkle von dunkelbordeaux nach blau
Sommerpullover, Baumwolle

Mit selbstgesponnenem, noch etwas unregelmässigem Garn häkle ich mir eine Decke für Sommerabende. Nun übe ich, gute Wünsche und Freundlichkeit für mich mit einzuhäkeln.

Viereckige Decke, mit vielen Mustern von innen nach aussen gearbeitet.  Es wechseln sich naturweisse, grünrosa gemischte und violettgrün gemischte Wollen ab.
Häkeldecke

Mutters Wolle / Textiles 1

Ich sitze auf dem Boden zwischen unzähligen Wollknäueln in allen Farben, wobei Wollknäuel nicht wörtlich zu verstehen ist. Es ist auch Baumwollgarn und Mischgewebe dabei und viel Verheddertes.

 

Mutter hat früher viel gestrickt, Pullover, Mützen, Handschuhe. An manche Wollen und Knäuel kann ich mich erinnern. Andere verblüffen mich: Was hat sie bloss daraus gestrickt?

So hocke ich nun hier und entwirre Mutters Fäden.

Meine Beziehung zu ihr hat sich in den vergangenen Jahren weitgehend entwirrt. Auch wenn die Knoten nur von einer Seite her gelöst werden, kommt man langsam zum Ziel. Vielleicht geht das sogar einfacher, als wenn an beiden Enden gezurrt und gezerrt wird.

Mein erster Plan war, ihre Wolle in kleine Quadrate zu häkeln und zu stricken, daraus sollte eine Decke werden. Kleine Stücke kann ich mit meinen angeschlagenen Händen produzieren.

Soweit bin ich bis heute gekommen.

Dann lachten mich neue Techniken an: Zuerst das Bandweben, dann das Weben überhaupt.

Inzwischen ist Mutter Urgrossmutter geworden und ich Grossmutter. Von Mutters Lebensfaden ist noch etwas übrig, aber nicht mehr viel. Ich nehme ihren Faden auf, werde in der Generationenfolge ihren Platz übernehmen. Vielleicht findet der eine oder andere Faden am Bett des Enkels einen neuen Anknüpfungspunkt.