Heimat, ein Dialog

Fünfter und sechster Beitrag zu @FrauPaulchens Lyrikwoche #frapalywo im Februar 2018

Ein Doppelimpuls zu männlichen und weiblichen Aspekten von Heimat.

Vertrautes Land, vertraute Menschen,
mein Revier

Ankommen, Zuhause,
mein Klavier

Essen, entspannen,
Mauern fallen

Ruhe finden
in mir, in dir

Geschichten erzählen, Erinnerungen

Wurzeln
Geborgenheit

Bettgeschichte

Leih mir deine Schulter
Mein Kissen ist kalt
Bei dir ist es wärmer,
das fühle ich bald.

Leih mir deine Arme
Halte mein Herz
Denn deine zwei Arme
sind gut gegen Schmerz

Meine Decke ist dünn
Deck du mich zu
Die wärmste und weichste
der Decken bist du

Drücke mich fester
Ich drücke dich auch
Schling meine Arme
Um deinen Bauch.

Lass mich bei dir ruhen
Ruh du bei mir
Nah bei einander
Wir zwei, das sind wir.

Das alte Haus von Rocky Docky

Bei mir, in meinem Körper, zuhause sein.
Das wär schön.
Genau genommen lebe ich hauptsächlich in meinem Kopf. Im Herzen bin ich immer häufiger und das tut gut.
Aber im gesamten Körper?

Ich habe ein gutes Körpergefühl, wenn es um Bewegungen geht, um Gleichgewicht und dessen Grenzen.
Aber mein Körper als Zuhause ist mir fremd.

Mein Körper ist seit über 40 Jahren krank. Funktioniert falsch. Ich wurde mehrfach operiert, mit Chemie stabilisiere ich die Funktionstüchtigkeit.

Wie kann man zuhause sein in einem kaputten Haus?

Wenn ich mir ein Traumhaus vorstelle, ist es oft eine Hütte, bunt, schief, an- und umgebaut. Das passt doch zu meinem Körper, nicht?

Sei etwas freundlicher zu dir, Alice!

Ich entscheide mich: Mein Körper ist nicht kaputt, bloss etwas windschief. Aus- und angebaut. Da könnte ich doch einziehen, da könnte ich mich niederlassen in meinem windschiefen Traumhaus, nicht?

So beginnt Versöhnung.